Altes Notebook mit SSD Festplatte aufrüsten

HP nc6000

Ich besitze ein altes Notebook von HP, das eigentlich zu nichts mehr zu gebrauchen ist. Es handelt sich um einen NC6000 mit einem Single-Core Pentium M Prozessor mit 1,7 GHz und 2 GB Arbeitsspeicher. Das Display ist noch im 4:3 Format und die Leistung der 40GB/5400rpm Festplatte erinnert an eine Datasette.

HP nc6000

Die einzige Existenzberechtigung, die dieser Laptop noch hat, ist sein Nutzen für Experimente. So habe ich auf diesem Laptop schon diverse Linux-Distributionen bis hin zu Android installiert. Auch MacOS oder andere exotische Betriebssysteme habe ich schon versucht auf diesem Kasten zum Laufen zu bringen.
Außerdem benutze ich ihn in Verbindung mit einem DVB-T-Stick als mobilen Fernseher.

Nun habe ich seit etwa einem Jahr eine SSD-Festplatte übrig, die nicht mehr in meinen PC passt und die ich gerne in mein Notebook eingebaut hätte. Das scheiterte aber an den Anschlüssen. Der HP nc6000 hat einen 40-poligen IDE-Anschluss und die SSD hat einen Micro-S/ATA-Anschluss.
Also lag die Festplatte in einer Schublade und wartete darauf, dass ich mir irgendwann ein neues Notebook kaufe, in das sie passt.

Der SATA / IDE Adapter

ssd-festplatte-hdd-sata-ide-adapterVor ein paar Tagen stöberte ich ein bisschen durch das Angebot von Festplatten bei Amazon und stolperte dort unter “Wird oft zusammen gekauft” über einen Micro-SATA / IDE Adapter.

Obwohl ich mir nicht ganz sicher war, ob so etwas überhaupt funktionieren kann, habe ich nicht lange gezögert und den Adapter sofort bestellt. Die positiven Kundenrezensionen haben mir die Kaufentscheidung leicht gemacht. Die Kunden berichten von einem problemlosen Einbau und dem erfolgreichen Betrieb einer SSD in einem alten Laptop.

Heute habe ich mich an die Arbeit gemacht und mit Hilfe des Adapters meine SSD in den nc6000 eingebaut. Der Einbau verlief problemlos. SSD in den Adapter, Adapter in den Festplattenkäfig, Festplattenkäfig in das Notebook, fertig. Dann den nc6000 starten, mit F10 ins BIOS und Tusch… Die Festplatte wird erkannt. BAM!
So weit, so gut. Nun stellte sich die Frage, welches Betriebssystem ich installieren sollte. Eigentlich schreit das System nach Windows XP, aber ich wollte wissen, was die SSD kann und entschied mich für Windows 7 / 32Bit. Das hatte ich schon einmal auf dem nc6000 mit einer IDE-Festplatte installiert und das Ganze lief eher bescheiden. Das Booten dauerte viele Minuten und bei jedem Programmstart hatte man genug Zeit, sich einen Kaffee zu holen. Das Ganze war unbrauchbar.
Ganz anders jetzt mit SSD.

Wie hoch ist der Leistungsgewinn

Windows 7 inklusive Virenscanner und Firewall startet in ca. 15 – 20 Sekunden. Photoshop startet in ca. 5 – 10 Sekunden. Chrome oder Firefox starten innerhalb von 2 Sekunden. Was für eine Leistungssteigerung! Mit der Software HD Tune habe ich ein paar Messungen durchgeführt, um genaue Zahlen zu erhalten. Zuerst habe ich die Geschwindigkeit der alten IDE-Festplatte gemessen. Diese übertrug ihre Daten mit ca. 40 – 45 MB/s. Die SSD, die über den SATA-Anschluss an meinem PC angeschlossen ist, kommt auf ca. 90 – 95 MB/s. Über den Adapter liefert die SSD immer noch gute 60 – 65 MB/s. Das entspricht auch ziemlich genau Ultra ATA/66.
Das macht beim reinen Lesen der Daten einen Leistungsgewinn von ca. 30%. Den eigentlichen Kick bekommt das System aber durch die viel kürzeren Zugriffszeiten gegenüber einer alten, mechanischen Festplatte, die mit nur 5400 Umdrehungen arbeitet.

Lohnt sich eine SSD in einem alten Notebook?

Für mich hat sich der Kauf des Adapters und der Einbau der SSD auf jeden Fall gelohnt. Der nc6000 war noch nie so schnell wie jetzt. Das schnelle Hin- und Herspringen zwischen den kleinen Anwendungen, die ich benutze, macht jetzt richtig Spaß und auch das Surfen geht viel schneller.

Was sich allerdings nicht lohnen würde, wäre der Kauf einer teuren SSD, um ein so altes System zu beschleunigen. Meiner Meinung nach entfaltet eine SSD ihr Leistungspotential erst ab einem 64Bit-System mit Dual-Core-Prozessor und mindestens 4GB Arbeitsspeicher.

Der Adapter hat sich für mich nur gelohnt, weil ich die SSD noch hatte.